eco printing - Färben und Drucken mit Blüten & Blättern
- Michélle Busch
- 15. Aug.
- 2 Min. Lesezeit

Zauber Naturkunst auf Stoffe
Was würdest du machen, wenn ich dir sage, du kannst mit ganz wenigen Tricks dir Natürliche Färbungen und Drucke mit Blüten und Blätterm aus unserer heimischen Flora zaubern? Dabei entstehen einzigartige Muster, die so lebendig wirken wie die Natur selbst - Wärst du dabei?
Was du brauchst?
Kleidung, Stoffe aus Naturgarnen (Baumwolle zum Beispiel) ohne Synthetischen Anteil
Beizmittel wie Sojamilch oder Rostige Nägel
Natürliche Färbe aus Blüten, Blättern, Zwiebeln, Avocado und vielem mehr
Bügeleisen oder Steamer für längeren Halt
Je nach dem was du machen möchtest brauchst du:
Hammer und Backpapier für Druck
Schüssel für Färbungen
Kordel für Knoten- und Rolldruck
Warum nur Naturstoffe funktionieren - ein kleiner Exkurs in Bio-Chemie 😉
Eco Printing lebt von einer kleinen chemischen Liebesgeschichte: Pflanzenteile enthalten natürliche Farbstoffe (wie Tannine, Anthocyane oder Chlorophyll).
Damit diese Farben wirklich im Stoff haften, braucht es eine Faser, die die Farbstoffmoleküle binden kann.
Naturfasern wie Baumwolle, Leinen, Wolle oder Seide bestehen aus Proteinen (bei Wolle & Seide) oder Cellulose (bei Baumwolle & Leinen). Diese haben viele kleine „Andockstellen“ – chemische Gruppen wie Hydroxyl- oder Aminogruppen –, an denen sich die Farbstoffmoleküle festhalten können.
Synthetikstoffe wie Polyester oder Nylon haben diese natürlichen Andockstellen nicht. Die Farbstoffe können sich nicht verankern – das Muster würde beim ersten Waschen verschwinden.
Kurz gesagt: Naturstoffe sind wie ein Schwamm für Pflanzenfarben, Kunstfasern sind wie eine glatte Glasplatte.
Beizen – die Grundlage für leuchtende und haltbare Farben
Beizen bedeutet, den Stoff vorzubereiten, damit er die Pflanzenfarben besser aufnimmt. Hier zwei einfache Methoden:
🌱 Beizen mit Sojamilch
So funktioniert’s: Stoff gründlich waschen, dann in frischer Sojamilch einlegen, gut durchtränken und an der Luft trocknen lassen. Am besten 1–2 Tage ruhen lassen, damit sich die Sojaproteine mit den Stofffasern verbinden.
Vorteile:
komplett ungiftig und umweltfreundlich
ideal für feine Farbtöne und zarte Drucke
Nachteile:
nicht so intensiv wie metallische Beizen
kann bei falscher Lagerung riechen
🧲 Beizen mit rostigen Nägeln (Eisensulfat)
So funktioniert’s: Rostige Nägel oder Eisenstücke in Essigwasser legen, bis sich eine rostbraune Lösung bildet. Stoff darin einlegen, auswringen und trocknen lassen.
Vorteile:
verstärkt Kontraste
sorgt für tiefe, dunkle Töne (oft grau oder schwarz)
Nachteile:
kann Fasern auf Dauer schwächen
verändert die ursprüngliche Pflanzenfarbe stark
Verschiedene Techniken fürs Eco Printing:
🔨 Druck mit Hammer & Backpapier
Lege Blätter oder Blüten auf den Stoff, decke sie mit Backpapier ab und klopfe vorsichtig mit einem Hammer darauf.
Vorteil: schnell und direkt sichtbar
Nachteil: eher kurzlebige Farben ohne zusätzliche Fixierung
🫧 Stoffe in Flüssigkeit färben
Gib Pflanzenteile in eine Schüssel mit Wasser (ggf. mit Beize) und lege den Stoff hinein.
Vorteil: großflächige, weiche Farbverläufe
Nachteil: weniger detaillierte Blattabdrücke
🌸 Einrollen & Verknoten
Lege Blüten und Blätter auf den Stoff, rolle ihn fest auf (z. B. Socken mit Blättern und Blüten gefüllt), binde das Ganze mit Schnur ab und dämpfe oder koche es.
Vorteil: sehr detaillierte Abdrücke und spannende Muster
Nachteil: erfordert etwas Geduld beim Auspacken
✨ Tipp zum Schluss:
Experimentiere mit verschiedenen Pflanzen, Temperaturen und Einwirkzeiten. Jede Kombination ergibt ein neues, einmaliges Kunstwerk – und genau das macht Eco Printing so magisch.
















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